von Felix Mendelssohn-Bartholdy

Kirchenchöre Altdorf und Buochs
[jugend]CHOR Altdorf
Orchester, Solistinnen und Solisten
Leitung: Aaron Tschalèr, Joseph Bachmann
Rezitativ: Pfarrer Josef Zwyssig


Samstag, 20 Januar 2024, 19.30 Uhr

Konzert in der Pfarrkirche Altdorf


Sonntag, 28. Januar 2024, 17.00 Uhr

Konzert in der Pfarrkirche Buochs


Türkollekte

Paulus – sein Leben und Wirken

Paulus – das ist sein lateinischer Name, griechisch Paulos, hebräisch Saul oder Saulus – ist vermutlich vor dem Jahr 10 in Tarsus in Kilikien (gehört heute zur Türkei) geboren. Er wuchs also in einer griechisch-bürgerlichen Umgebung auf und beherrschte die griechische Sprache. Als Sohn von wohlhabenden jüdischen Eltern mit römischem Bürger-recht erlernte er den Beruf seines Vaters als Zeltteppichweber. Er wurde streng religiös im jüdischen Glauben erzogen und wurde, wie sein Vater, Anhänger der glaubenstreuen jüdischen Gruppe der Pharisäer. Zu seiner weiteren theologischen Ausbildung ging er nach Jerusalem zu dem hoch angesehenen jüdischen Lehrer Gamaliel. Als der christliche Glaube sich auszubreiten begann, verfolgte er zunächst die Anhänger von Jesus Christus bis aufs Blut, weil er sie für eine jüdische Sekte hielt, die vom Gesetz abgewichen ist, und die darum nach seiner Glaubensauffassung zerstört werden muss. Paulus war Jesus nie von Angesicht zu Angesicht begegnet. Er hatte erst nach der anfänglichen Zeit als Christenverfolger seine eigene Begegnungsgeschichte mit Jesus, die ihn dann zum Apostel Jesu Christi machte. Paulus hat später auch selber in seinen Briefen über diese Zeit vor seiner Lebenswende ein paar Details niedergeschrieben, zum Beispiel, dass er ein «Eiferer für das Gesetz» gewesen sei. 

Das früheste Zeugnis über Paulus steht in der Apostelgeschichte, wo erzählt wird, er sei im Jahr 35/36 bei der Steinigung des ersten christlichen Märtyrers Stephanus dabei gewesen und habe die Kleider derjenigen bewacht, die die Steinigung vornahmen. Mit diesem Ereignis beginnt auch das Oratorium «Paulus» von Felix Mendelssohn seine Schilderungen über den grossartigen Völkerapostel Paulus. 

Steinigung des Stephanus 

Paulus hatte (gemäss der Apostelgeschichte) Wohlgefallen an der Steinigung des Stephanus. Danach habe er die Gemeinde «verwüstet», indem er in die Häuser eindrang, Männer und Frauen verschleppte und für ihre Verhaftung sorgte. Vom Hohepriester erhielt er die Vollmacht, nach Damaskus zu reisen, dort alle Anhänger von Jesus aufzuspüren und sie gefesselt nach Jerusalem zu bringen, wo sie abgeurteilt werden sollen.


Kurz vor den Toren von Damaskus hat Paulus eine Erscheinung, die ihn buchstäblich vom «Ross» wirft. Er wird geblendet durch ein Licht vom Himmel und hört eine Stimme, die ihn fragt: «Saul, Saul, warum verfolgst du mich?» Er fragt zurück, wer er denn sei und bekommt die Antwort: «Ich bin Jesus, den du verfolgst!» Paulus verliert durch dieses Erlebnis, das in der Apostelgeschichte als «Bekehrungserlebnis», von ihm selber aber später als sein «Berufungserlebnis» bezeichnet wird, sein Sehvermögen. Er wird nach Damaskus geführt und dort von einem Jünger Jesu mit Namen Ananias geheilt. Daraufhin lässt er sich taufen und beginnt, Jesus als Sohn Gottes zu verkünden. 

Paulus als Apostel

Durch dieses persönliche Begegnungserlebnis mit Jesus fühlt sich Paulus nun als Apostel, als Gesandter. Er fühlt sich beauftragt, den Nichtjuden (Heiden) die Frohe Botschaft von Jesus zu verkünden. Er beginnt seine Verkündigung in der Synagoge von Damaskus und wird bald schon selbst zum Verfolgten. Freunde helfen ihm, in einem Korb über die Stadtmauer aus Damaskus zu fliehen. Daraufhin zieht er sich für drei Jahre nach Arabien zurück, bevor er nach Jerusalem geht und dort durch den Jünger Barnabas in die Urgemeinde Jerusalem eingeführt wird.

Zusammen mit Barnabas beginnt Paulus seine erste Missionsreise, die ihn nach Zypern und ins südliche Kleinasien führt. Danach kehrt er zum Apostelkonzil im Jahr 48 nach Jerusalem zurück. Bei diesem Konzil geht es in erster Linie um die Heidenmission. Gestärkt durch die Beschlüsse dieses Konzils begibt sich Paulus auf eine zweite und später auf eine dritte Missionsreise, auf denen er zuerst die christlichen Gemeinden in Galatien besucht, die er bei der ersten Reise gegründet hatte, und anschliessend nach Griechenland weiterreist und dabei die wichtigsten Städte in Mazedonien und auf dem griechischen Festland besucht und dabei auch eine Rede in Athen auf dem Areopag hält. 

Reise nach Rom

Zurück in Jerusalem kommt es im Jahr 57 zu einem heftigen Aufstand der Juden gegen Paulus und er gerät in römische Gefangenschaft. Nach längerer Haftzeit und diversen Verhören durch die römischen Prokuratoren legt Paulus als römischer Bürger Berufung an den Kaiser in Rom ein. Damit beginnt seine vierte und letzte Reise, die ihn nach Rom führt. Er hatte zwar schon länger die Absicht, nach Rom, ins Zentrum des damaligen römischen Weltreiches, zu reisen und von dort aus den ganzen Westen zu missionieren. Nun muss er diese Reise aber als Gefangener antreten. Auf dieser abenteuerlichen Schiffsreise gerät die Besatzung mit Paulus in einen heftigen Sturm und erleidet Schiffbruch.

Schliesslich kommt Paulus doch noch in Rom an und beginnt auch dort – weil er vermutlich relativ freie Haft geniesst –, die Botschaft von Jesus Christus, dem Gekreuzigten und Auferstandenen zu verkündigen. Über diesen Aufenthalt in Rom und seine letzte Missionstätigkeit ist fast nichts bekannt, auch nicht über seinen Tod. Es wird vermutet, dass Paulus um das Jahr 64 unter Kaiser Nero mit dem Schwert hingerichtet wurde. 

Oratorium Paulus


Der Musiker und Komponist Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847) hat diese eindrückliche Lebensgeschichte in den Jahren 1834 bis 1836 für Chor, Gesangssolisten und Orchester musikalisch gestaltet. Er hatte in seinem 25. Lebensjahr mit der Komposition des «Paulus» begonnen. Das Werk wurde anlässlich des Niederrheinischen Musikfestes in Düsseldorf unter der Leitung des Komponisten am 22. Mai 1836 uraufgeführt. Das Werk beschreibt die Wandlung des Saulus von Tarsus zum Apostel Paulus. Es erfreute sich eines aussergewöhnlichen Erfolges, der alles in den Schatten zu stellen schien, was an Oratorien seit Joseph Haydns Spätwerken in Deutschland geschrieben worden war. Zuhörerinnen und Zuhörer kommen in den Genuss eines 
Werkes, dessen Botschaft von geistlicher Erweckung und Selbstfindung auch heute noch aktuell ist.

Zur Aufführung in Altdorf und Buochs kommt eine eigene Interpretation des Oratoriums Paulus von Felix Mendelssohn 
Bartholdy. Eine Sprecherin und ein Sprecher übernehmen das Rezitativ. Es wird eine Aufführungsbearbeitung sein, die zum Singen und Hören neu gedacht ist. Gesungen wird von verschiedenen Stationen im Kirchenraum, und gewisse Sätze dienen nur der Orgel, dem Chor oder obligaten Instrumenten.

Felix Mendelssohn Bartholdy


Felix Mendelssohn Bartholdy zählt zu den bedeutendsten Musikern der Romantik. Viermal besuchte er die Schweiz. 1822 unternahm er als 13-Jähriger eine zweimonatige Schweiz-Reise mit seiner Familie, die ihn von Schaffhausen über das Rheintal zunächst nach Zürich führte, dann über den Vierwaldstättersee und den Gotthard, später ins Berner Oberland und an den Genfersee. Auch 1831 besuchte er die Schweiz. Felix Mendelssohn Bartholdy reiste von Vevey über Interlaken in die Innerschweiz und danach an den Bodensee. 1842 und 1847 war er dann nochmals zu Besuch in der Schweiz. Wo er war, zeichnete er und schrieb ins Tagebuch, zum Beispiel am 20. August 1831 in Sarnen:

«Das Land ist über alle Begriffe schön, und obwohl das Wetter wieder entsetzlich ist, – Regen und Sturm den ganzen Tag, und die Nacht durch – so waren doch die Tellsplatte, das Grütli, Brunnen und Schwyz, und heut Abend die blendend 
grünen Wiesen in Unterwalden, unvergesslich schön.»


Cäcilienverein St. Martin Altdorf

Der Cäcilienverein St. Martin Altdorf wurde 1808 zur Pflege der «musica sacra» gegründet. Als einer der ältesten Vereine im Urner Hauptort sind die «Cäcilianer und Cäcilianerinnen» ein generationenübergreifendes, fortschrittliches Kollektiv von zurzeit gut 50 Sängerinnen und Sängern sowie 17 Orchestermitgliedern.

Ziel und Zweck sind in den über 200 Jahren die gleichen geblieben. Neben musikbegeisterten Laien aus Altdorf und Umgebung wirken auch professionelle und halbprofessionelle Musikerinnen und Sänger mit. Neben der Kirchenmusik ist der Cäcilienveiien für seine Mitglieder auch ein «soziales Biotop». In einem Chor zu singen kann befreiend sein und glücklich machen. Auf der alle zwei Jahre stattfindenden Vereinsreise lernt man sich auch von 
der geselligen Seite noch besser kennen und schätzen.

Kirchenchor St. Martin Buochs

Der Kirchenchor St. Martin Buochs tritt seit 1900 als Verein auf. Die Sängerinnen und Sänger beteiligen sich ehrenamtlich an der Kirchenmusik der Pfarrei Buochs. Der Chor ist Mitglied des Kirchenmusikverbandes des Bistums Chur und des kantonalen Cäcilienvereins Nidwalden.

Die Hauptaufgabe des Kirchenchors St. Martin Buochs ist die musikalische Gestaltung von Sonntagsgottesdiensten 
und der Hochfeste des Kirchenjahres. Das musikalische Repertoire aber ist breit vom einfachen Choral über mehrstimmige Lieder und Motetten, Gospels oder Spirituals bis zu anspruchsvollen Orchestermessen. Gepflegt wird neben dem kirchlichen Gesang auch der weltliche Chorgesang. Der Chor probt und tritt auf unter der Leitung des 
Dirigenten Joseph Bachmann.

Der Kirchenchor St. Martin Buochs versteht sich als Chorgemeinschaft, in der sich Geselligkeit und musikalisches 
Können ideal ergänzen. Er ist offen für Interessierte jeglicher Konfession und Herkunft. Für besondere Vorhaben 
wie zum Beispiel Orchestermessen an Hochfesten sind auch immer Gastsängerinnen und Gastsänger herzlich willkommen. Wir proben jeweils jeden Donnerstagabend von 19.30 bis zirka 21.15 Uhr im Singsaal Breitli.

[jugend]CHOR


Der [jugend]CHOR St. Martin gehört zur katholischen Pfarrei St. Martin in Altdorf, besteht seit 2010. Singbegeisterte 
Jugendliche und junge Erwachsene aus dem Kanton Uri proben wöchentlich und treten an Gottesdiensten und Konzerten auf. Mit Werken von Palestrina bis Popmusik ist das Repertoire breit gefächert. Der Chor wird noch heute von Lea Ziegler Tschalèr und Aaron Tschalèr geleitet.

Der [jugend]CHOR war schon zweimal als Hauptgast an der Altdorfer Orgelnacht eingeladen. Zudem trat er am 2. Walpurgisnachtskonzert und am Santa-Lucia-Konzert in Horw (LU) auf. Mit den «Riis unt Choor»-Konzerten in Altdorf zeigt er sich auch erfolgreich von der weltlichen Seite.

Aaron Tschalèr, musikalische Leitung


Aaron Tschalèr ist Musikpädagoge und Chorleiter. Er besuchte das Lehrerseminar St. Michael in Zug, war Primarlehrer in Berikon (AG) und schloss an der Musikhochschule Luzern die Ausbildung als Kirchenmusiker und Schulmusiker mit Hauptfach Chorleitung ab.

Heute arbeitet er als Musiklehrer an der Kantonalen Mittelschule Uri. Seit 2006 leitet er den Chor und das Orchester des Cäcilienvereins St. Martin Altdorf, seit 2010 den [jugend]CHOR der Pfarrei St. Martin in Altdorf und die A-capella-Formation Ostinato. Als Chorleiter war er an den Tellspielen in Altdorf 2012 und 2016 engagiert. In gleicher Funktion war er auch an der Eröffnungsfeier des Gotthard-Basistunnels der Neat im Theaterspektakel «Sacre del Gottardo» (Regie: Volker Hesse) im Einsatz. Aaron Tschalèr studierte auch den Chor für das Konzertspektakel Trievent ein. 2016 führte er mit dem Cäcilienverein Musik zu Ehren der heiligen Barbara im Zufahrtstollen auf, mit dem Chor und Kammerorchester Uri die «Messa di Gloria» von Giacomo Puccini (2011) und das «Requiem» von Wolfgang Amadeus Mozart (2006).

Joseph Bachmann, musikalische Leitung


Joseph Bachmann studierte nach dem Sekundarlehrdiplom Trompete und Schulmusik. Er schloss die Studien mit dem Lehrdiplom für Trompete bei Professor Jörg Conrad (Konservatorium Luzern) und dem Gymnasiallehrdiplom für Schulmusik bei Professor Joseph Röösli (Akademie für Schulmusik Luzern) ab. Ein Orchesterpraktikum als Trompeter im Luzerner Sinfonieorchester (LSO) und in der 
Orchestergesellschaft Biel folgten. Nach einer langen und erfolgreichen Tätigkeit als Musikschulleiter und Gymnasiallehrer wirkt Joseph Bachmann heute als Musiker und Chorleiter. Joseph Bachmann ist aktuell Lehrer am Jazz-Workshop Lenk, Leiter des Männerchores Stans (NW) und Leiter des Kirchenchores St. Martin Buochs (NW). Er spielt als Akkordeonist in mehreren Kleinformationen, begleitet Chorkonzerte und arbeitet mit Regisseuren bei Theaterproduktionen zusammen. Als Trompeter übernimmt er musikalische Gestaltungen von Gottesdiensten 
(Trompete und Orgel).

Im Verlauf seines Wirkens durfte er zwei wertvolle Ehrungen entgegennehmen. 
1986 war Joseph Bachmann als Mitglied der «San Marco Bläser Luzern» Preisträger des Schweizerischen Kammermusikwettbewerbs Zürich. 2003 wurde er für seine Volksmusikkomposition «Silvester in Stans» vom Schweizer Radio und Fernsehen mit dem Titel «Schweizer Ländlerkönig» (SRF) ausgezeichnet.

Josef Zwyssig, Rezitativ


Josef Zwyssig wurde in Kehrsiten (NW) geboren. Er besuchte das Gymnasium in Sarnen und machte anschliessend das Theologiestudium mit Magisterabschluss an der Universität in Salzburg. Er nahm privaten Unterricht in Oboe bei Edwin Küttel, Luzern, und Ottfried Ruprecht, Salzburg, sowie Gesangsunterricht bei Clara Wirz, Luzern.

Seine seelsorgerischen Stationen: 1980 Priesterweihe in Chur, bis 1987 Pfarrhelfer in Altdorf, bis 2000 Pfarrer in Hergiswil (NW), anschliessend Sabbatjahr im Kloster Engelberg, währenddessen er den Text für das Oratorium «Mose» schrieb; bis 2009 Pfarrer in Flüelen und Sisikon, seither Pfarrer in Buochs.

Madelaine Wibom, Sopran 


Die schwedische Sopranistin studierte Gesang an der Opernhochschule in Stockholm und besuchte Meisterkurse unter anderem bei Ileana Cotrubas, Grace Bumbry, Régine Créspine, Håkan Hagegård, Barbara Bonney und Margreet Honig. 

Madelaine Wibom war von 1998 bis 2012 am Luzerner Theater im Ensemble engagiert und hat dort um die 50 Partien gesungen. Sie ist mit dem Luzerner Theater’s Prix Gala 2007 als Lieblingssängerin Luzerns ausgezeichnet worden. An Gastspielen in Deutschland, Frankreich, Portugal, Schweden, Schweiz 
und Spanien verkörperte sie verschiedene Opernpartien. Neben ihrer Tätigkeit auf der Opernbühne tritt sie auch in Konzerten und mit Liederabenden regelmässig solistisch auf.

Carmen Würsch, Alt

Die Innerschweizer Mezzosopranistin Carmen Würsch zeichnet sich durch ein breit 

gefächertes Repertoire aus. Sie singt mit viel Klangsinnlichkeit Lieder, überzeugt mit stilsicheren Interpretationen als Mezzosopranistin und Altistin in Oratorien sowie als versierte Ensemblesängerin von der Renaissance bis zur Moderne.

Nach dem Gesangstudium an der Musikhochschule Luzern bei Michael Pavlu prägten sie weitere Studien bei Peter Brechbühler, Brigitte Schweizer, Lauren Newton (Jazz), Bodil Gümoes und Silvia Nopper. Seit über 18 Jahren ist sie ständiges Mitglied des professionellen Ensemble Corund mit vielen Konzertreisen im In- und Ausland. Mit Canelle, einem Duo für Stimme und Kontrabass, sprengt sie die Grenzen von klassisch durchkomponierter Musik zu Improvisationen. Weiter ist sie zertifizierte Hatha-Yogalehrerin BDY/EYU, und man schätzt ihre reiche pädagogische Erfahrung beim Unterrichten von Gesang und Yoga.

Armin Würsch, Tenor

Primarlehrerausbildung am Seminar Hitzkirch. Nebenberufliche Ausbildung zum Blasmusikdirigenten an der Musikhochschule Luzern. Unterricht in Sologesang bei Heidi Leuthold, Luzern, bei Frieder Lang, Zürich, bei Martin Nyvall, Nürnberg, bei Barbara Buhofer, Birrwil, in Singen, Sprechen und Theater sowie bei Hans-Jürg Rickenbacher, Dozent an der Musikhochschule Luzern. Armin Würsch ist ein gefragter Solist (Tenor) in Konzerten und Messen mit Balladen, Opern- und Operetten-Arien sowie Songs aus Musicals. Er wirkte bei mehreren Uraufführungen mit, so auch beim Werk «Chopf und Buich» von Dominik Wyss oder der «Messe zu Ehren des heiligen Bruder Klaus» aus der Feder von Hans Zihlmann, dem ehemaligen Dozenten der Musikhochschule Luzern. In der Oper «Aufstieg und Fall der Stadt Mahagony» von Kurt Weil und Berthold Brechts spielte er die Rolle des Jack, in der Operette «Die schöne Galatheé» von Franz von Suppè in Altdorf den Part des Pygmalion. Armin Würsch ist Mitglied des Gesangsquartettes Cappella Nova Unterwalden. Zusammen mit seinen Geschwistern erhielt er den Förderpreis der Schindler Kulturstiftung. Armin Würsch verkörperte schon an der Uraufführung des «Mose» die Rolle des charismatischen Führers der Israeliten.

Flurin Caduff, Bass


Der Bassbariton Flurin Caduff wuchs in Graubünden auf. Er studierte Gesang bei Armin Caduff, später bei Hilde Zadek in Wien und bei Dietmar Grimm in Luzern. 2011 erhielt Flurin Caduff den Förderungspreis des Kantons Graubünden.

Neben zahlreichen Konzerten mit dem Ensemble La Compagnia Rossini wirkte er bei verschiedenen Opernproduktionen von Haldenstein, Opera St. Moritz und Opera Viva mit. Nach Gastengagements gehörte Flurin Caduff von 2007 bis 2016 fest zum Ensemble des Luzerner Theaters, wo er unter anderem als Don Pasquale, Schaunard («La Boheme», Giacomo Puccini), Alidoro («La Cenerentola», Gioachino Rossin) und Oroveso («Norma», Vincenzo Bellini) zu sehen und zu hören war. Es folgten weitere Gastauftritte in Luzern unter anderem als Bartolo («Barbiere di Siviglia», Gioachino Rossini) sowie bei einer Uraufführung im Opernhaus Zürich, wo der Sänger auch in der Spielzeit 2021/22 in der Produktion «Salome» von Richard Strauss mitwirkte. Zum Repertoire von Flurin Caduff gehören neben Opernpartien auch Oratorien, unter anderem die Bass-Partien der «Messa da Requiem» von Giuseppe Verdi, der «Messe solennelle» von Gioachino Rossini, «Stabat Mater» von Antonin Dvorak und der «Cäcilienmesse» von Charles Gounod.

Lea Ziegler Tschalèr, Orgel


Geboren und aufgewachsen im Kanton Uri. Nach dem Abschluss des Lehrerinnen- und Lehrerseminars unterrichtete sie während dreier Jahre als Primarlehrerin. Es folgten Musikstudien am Konservatorium Luzern. Nach dem Orgellehrdiplom bei Jean-Marc Pulfer und dem Klavierlehrdiplom bei Eva Serman erlangte sie das Orgelkonzertdiplom mit Auszeichnung bei Janine Lehmann, Zürich. Daneben bildete sie sich an der Musikhochschule Luzern bei Henk Geuke zur Kinder- und Jugendchorleiterin aus. Sie wirkt als Hauptorganistin zu «St. Martin», Altdorf, begleitet den Cäcilienverein und das Orchester, korrepetiert bei verschiedenen Chören, unterrichtet an der Musikschule Uri und betätigt sich in mehreren Kammermusikformationen. 2017 wurde ihr in Verdankung und Anerkennung des musikalischen Schaffens, der Bereicherung des Kulturangebots der Gemeinde Altdorf und speziell in Würdigung des Beitrags zur Nachwuchsförderung in der klassischen Musik die Altdorfer Medaille überreicht.

Christian Zgraggen


Christian Zgraggen studierte nach der Matura in Luzern bei Alexander van Wijnkoop (Violine) und Cornel Anderes (Viola): 1997 Lehrdiplome für Violine und Viola mit Auszeichnung, 2000 Konzertdiplom (Viola) an der Musikhochschule Zürich bei Nicolas Corti. Es folgten: Meisterkurse bei Gérard Caussé und Hartmut Rohde, Mitglied seit der Gründung 2000 bis 2007 des Mondrian- Ensemble Basel, 1. Preis am Concours Nicati, zahlreiche Uraufführungen von Streichtrios und Klavierquartetten (u.a. Dieter Ammann, Rudolf Kelterborn), Konzerte im In- und Ausland (u.a. Lucerne Festival 2005), CD bei Musikszene Schweiz / Grammont Porträt, 2008 bis 2011 Mitglied und seit 2012 Gast im Collegium Novum Zürich, 2018 Initiant der Camerata Uri (variables Kammermusik-Ensemble). Christian Zgraggen ist Konzertmeister (Collegium Musicum Uri, Cäcilienverein Altdorf), Co-Leiter des Kammerensembles Uri und Stimmführer im Urschweizer Kammerensemble Brunnen und bei TriEvent. Christian Zgraggen unterrichtet seit 1995 an der Musikschule Uri Violine und Viola.